Als homosexueller Immigrant hat Marios selbst erfahren, wie wichtig Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration am Arbeitsplatz sind - Werte, die bei Springer Nature hochgehalten werden.
Wie heißt du und was machst du bei Springer Nature?
Ich heiße Marios Karouzos und arbeite als Senior Publishing Manager für die Nature-Zeitschriften. Meine Aufgaben liegen darin, die strategischen Ziele der Nature-Zeitschriften zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf die Überwachung, das Verständnis und die Förderung ihres Übergangs zum Open Access.
Was bedeutet DEI für dich und warum ist dieses Thema dir wichtig?
Für mich ist das Leben in einer gerechten Welt eine so offensichtliche Anforderung, dass es mich immer wieder erstaunt, wenn ich nach der Bedeutung von DEI gefragt werde. Als schwuler Immigrant verstehe ich, wie Ungerechtigkeiten das Leben, das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit beeinflussen kann. Gleichzeitig habe ich als weißer, cisgender Mann sehr gut verstanden, wie Privilegien Türen öffnen und den Weg zum Erfolg (und noch mehr Privilegien) ebnen können. Aus all diesen Gründen und vielen mehr ist DEI ein wichtiges Thema für mich.
Was hat dir geholfen, dich bei Springer Nature anzupassen und wohlzufühlen?
Der Moment, in dem ich spürte, dass mein Arbeitsplatz anders war und ich mich dort wohl fühlte, war, als ich zum ersten Mal nach meinem Wochenende gefragt wurde und meinen Partner erwähnen konnte, ohne dass jemand um mich herum auch nur mit den Augen zuckte, nur weil mein Partner das gleiche Geschlecht hat wie ich. Die Gründung des Springer Nature Pride-Mitarbeitenden-Netzwerks war ein weiteres starkes Signal dafür, dass ich nicht nur von meinen Kolleg*innen akzeptiert werde, sondern auch von der Geschäftsleitung unterstützt und ermutigt werde, ich selbst zu sein.
Was tut dein Unternehmen, um Vielfalt zu fördern?
DEI ist eine der Grundpfeiler der Strategie von Springer Nature. Zusammen mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung bilden sie den Kern unserer Werte, unserer Mission und unserer Perspektive als wissenschaftlicher Verlag. Es gibt viele Maßnahmen, Programme und Initiativen, die die Gerechtigkeit im Unternehmen fördern. Ich möchte die Arbeit unseres DEI-Rates und der Steuerungskomitees hervorheben, die sich mit Gerechtigkeitsfragen sowohl intern als auch extern auseinandersetzen.
Ein Beispiel ist unser Praktikumsprogramm "Opening Doors", das darauf abzielt, eine vielfältige Gruppe von Menschen in verschiedenen Bereichen unserer Organisation einzusetzen, Wissen und Erfahrungen zu sammeln, die Möglichkeit zum Networking zu haben und mit der Verlagsbranche vertraut zu werden. Sie sollen zukünftig Katalysatoren für Veränderungen in der Branche werden.
Ein weiteres Beispiel ist eine Nature-Konferenz, die 2022 zum Thema "Überwindung von Barrieren zur Geschlechtergerechtigkeit durch Forschung" organisiert wurde. Dabei kamen mehr als 25 Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik und über 1600 Teilnehmer*innen zusammen, um zu diskutieren, was die Forschung für eine gerechte Zukunft der Menschheit tun kann.
Was wünschst du dir für die Zukunft in Bezug auf Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion?
Ich wünsche mir eine Zukunft, in der DEI nicht mehr gerechtfertigt werden muss oder die Motivation dahinter erklärt werden muss. Ich wünsche mir eine Zukunft, in der jede*r unabhängig der Hautfarbe, des Geschlechts, der Sexualität, von Behinderungen oder neurodiversen Eigenschaften befähigt wird, erfolgreich zu sein. Ich wünsche mir eine Zukunft, in der wir nicht über "Inklusion" oder "Vielfalt" nachdenken müssen, weil jeder einen Platz am Tisch hat und Vielfalt kein zu erreichendes Ziel, sondern eine Selbstverständlichkeit ist.
Warum ist es so wichtig, dass dein Unternehmen das Thema Inklusion am Arbeitsplatz anspricht?
Die Menschheit steht vor immer schwierigeren Herausforderungen, und eine nachhaltige Zukunft ist nicht selbstverständlich. Wenn wir als Spezies überleben und eine Zukunftswelt schaffen wollen, in der wir leben möchten, müssen wir alle mit ins Boot holen. Wir können es uns nicht leisten, es anders zu handhaben. Unsere Mission als wissenschaftlicher Verlag ist von großer Bedeutung, und wir können sie nicht erreichen, ohne sicherzustellen, dass alle Ideen und Perspektiven gesucht, berücksichtigt und in die Tat umgesetzt werden. Der wissenschaftliche Prozess ist von Natur aus demokratisch und inklusiv. Wenn wir Türen zur Entdeckung öffnen wollen, müssen wir gleichermaßen inklusiv sein!